Information zum Preis

Die Leipziger Kulturszene hat viel zu bieten. Es gibt über 40 Initiativen, Vereine, Gruppen, Regisseure*innen und Choreograph*innen, die in der nicht öffentlich-rechtlichen (sog. „freien“) Szene agieren. Dass die freie Szene auch als „arme“ Szene bezeichnet werden kann, ist dabei allgemein bekannt. Die sich immer weiter verschärfende Situation schrumpfender öffentlicher Haushalte und damit einhergehende Verteilungskämpfe um den „Kulturkuchen“ lassen die Arbeit für freie Theaterschaffende immer schwerer werden. Zunehmendes privates Engagement ist daher gefragt. Die jährliche Verleihung eines Jurypreises honoriert herausragende Leipziger Produktionen aus der jeweiligen Spielzeit. Einbezogen werden Stücke des Tanz- und Sprechtheaters und der Performance-Kunst. Hauptförderer sind Leipziger Rundschau, Sachsen-Sonntag und deren Kunden.

Teilnahmebedingung und Bewerbung

1. Einbezogen werden Produktionen des zeitgenössischen Tanzes, der Performance-Kunst, des Tanztheaters bzw. Theaters. Der Preis wird an die jeweiligen Regisseur*innen/Choreograph*innen, Gruppen oder Produktionsteams vergeben.

2. Prämiert werden dabei die in der jeweils laufenden Saison entstandenen Stücke, die alleinstehend als abendfüllende Produktionen (mind. 45 Minuten) bezeichnet werden können und zur Aufführung kommen.

3. Produktionen an festen, öffentlich-rechtlich getragenen Theatern oder mit maßgeblicher Beteiligung öffentlich-rechtlicher Institutionen betriebene Theater wie Schauspiel Leipzig, Oper oder Theater der Jungen Welt werden nicht berücksichtigt.

4. Die Produktionen müssen einen eindeutigen Bezug zum Großraum Leipzig haben. Das heißt, in Leipzig entstanden sein oder durch in Leipzig ansässige Personen verwirklicht worden sein. Dabei reicht es aus, dass die Person in Leipzig wohnhaft ist und das Stück in Leipzig aufgeführt wurde. Hinreichend ist außerdem, dass die Produktion mit einer in Leipzig ansässigen Institution, Gruppe oder Person aus der freien Szene koproduziert wurde.

5. Ausgezeichnet werden können ausschließlich Regisseur*innen, Performance-Künstler*innen, Choreograph*innen oder Kollektive, die sich hauptberuflich oder in überwiegendem Maße als solche betätigen.

6. Produktionen, die sich nicht eindeutig zu den oben genannten Kunstformen zählen lassen, können - sollte die Jury eine solche als besonders interessant und förderungswürdig erachten - ebenfalls am Wettbewerb teilnehmen. Die Jury entscheidet in einfacher Mehrheit über die Einbeziehung solcher Produktionen (Puppentheater, Kabarett etc.).

7. Der Preis kann maximal an zwei aufeinanderfolgenden Jahren an die gleiche Person oder Gruppe verliehen werden.

8. Um den Preis können sich alle unter Punkt 5. genannte Personen bewerben, die eine Premiere in der jeweiligen Saison (siehe 9.) haben.

9. Bewerbungszeitraum ist ein Jahr (eine Theatersaison) von Juni bis Ende Mai des Folgejahres. Die Stücke müssen jedoch zwischen September und Ende Juni mindestens einmal gespielt werden. Stücke die ausschließlich von Juli bis Ende August gespielt werden können nicht berücksichtigt werden.

10. Die Bewerbung/Vorschläge erfolgt über die Webseite des Leipziger Bewegungskunst e.V. (Bewerbung). Auf der Seite existiert ein Formular, in welches der Bewerber das Stück mit einer Kurzbeschreibung sowie weiterer Angaben einträgt. Die Bewerbung erfolgt bis spätestens 4 Wochen vor Aufführung innerhalb des Bewerbungszeitraums.

11. Die Jury hat ein Vorschlagsrecht für weitere Produktionen und kann einzelne Bewerbungen ablehnen.

12. Der Jurypreis versteht sich als Preis mit Fördercharakter. Das Preisgeld soll für eine kommende Produktion bzw. kommende künstlerische Arbeit verwendet werden. Über die Verwendung ist bei Anfrage der Nachweis zu erbringen. Der Preis ist mit 5.000 Euro (in Worten: fünftausend Euro) dotiert.

13. Die Jury besteht aus vier bis fünf Leipziger Kulturexpert*innen aus verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens. Mit Aufnahme ihrer Tätigkeit wird die Jury aus aktuellen Leipziger Theater-Produktionen der laufenden Spielzeit eine Auswahl nach unten angegebenen Jury-Kriterien treffen.

14. Die Jury wird durch Personen gebildet die hohe Kompetenz im Bereich der darstellenden Künste aufweisen. Die Jurymitglieder werden vom Verein vorgeschlagen. Sollten Jurymitglieder an einer Produktion im Bewerbungszeitraum beteiligt sein, so ist diese von einer Bewerbung ausgeschlossen.

15. Die Jury entscheidet mit einfacher Mehrheit. Produktionen, die in die Auswahl einbezogen werden, müssen von mindestens zwei Jurymitgliedern gesehen worden sein. Die Jurymitglieder schlagen drei Favoriten aus den gesehenen Produktionen vor. Diese Favoriten müssen von mindestens 50% der Jurymitglieder gesehen werden. Ist dies nicht möglich kann eine Bewertung auch aus einer Videoaufzeichnung vorgenommen werden. Der Preisträger wird aus diesem Kreis gewählt.

16. Eine Quote für die Verteilung des Preises nach Sparten wie Schauspiel, Tanz oder Performance ist nicht festgelegt. Es liegt frei in der Entscheidung der Jury an wen der Preis verliehen wird.

17. Die Jury tritt in regelmäßigen Abständen zusammen, um ihre Arbeit abzustimmen. Sie gibt im September eines Jahres die drei Nominierten Produktionen mit jeweils einer kurzen Begründung bekannt. Aus diesen drei Nominierungen wählt die Jury den Preisträger*in aus und formuliert eine ausführliche Begründung dazu.

18. Alle eingehenden Premieren- und Aufführungstermine werden durch den Verein an alle Jurymitglieder weitergeleitet. Die Jury koordiniert eigenständig den Einsatz der Jurymitglieder.

19. Die Jurymitglieder werden nicht für Ihre Arbeit entschädigt. Eintrittskarten werden gegen Vorlage beim Verein erstattet. Die Bewerberproduktionen werden jedoch gebeten den Jurymitgliedern kostenfrei Eintritt zu gewähren. Inhaltliche Auswahl durch die Jury.

20. Die Jury wählt eine Arbeit aus, die sich durch überzeugende künstlerische Kreativität, Qualität und Umsetzung auszeichnet.

21. Die Entscheidung über den Gewinner*in des Leipziger Bewegungskunstpreises wird in einem feierlichen Rahmen am Ende des Festivals bekannt gegeben und die Sieger-Produktion öffentlich ausgezeichnet.

Stand 2017