Preisträger 2005

Assassinen

Die Inszenierung

ASSASSINEN thematisiert das Phänomen des religiösen Selbstmordattentates, eine in der abendländischen Kultur bis heute kaum nachvollziehbare Handlung. Die Assassinen galten im Mittelalter als militante schiitisch-ismailitische Sekte, die für ihre politischen Morde und den selbstlosen Märtyrertod bekannt und gefürchtet waren. Heering begegnet dem brisanten Thema des Selbstmordattentates, indem er Fragen zum Sinn von Anarchie und dem Zweck bestimmten Ritual des Tötens und Selbsttötens stellt. Diese Selbstbefragung richtet sich letztendlich an den Zuschauer, der im vermeintlich Fremden auch das Eigene entdecken soll. Eine Reise in die theatralen Zeichen des Opfermuts: vom Berg Alamut, über Pearl Harbour bis an den Kartentisch des Führerhauptquartiers.

Der Preisträger

Martin Heering wurde 1972 geboren, studierte Geschichte, Theaterwissenschaft und Alte Geschichte an der Universität  Leipzig. Seit 1995 ist er Mitglied im Poetischen Theater e.V., seit 1996 in dessen Vorstand. Heering arbeitete als Regisseur,  Ausstatter und Texter in verschiedenen Theaterproduktionen, u. a. „Stahlrot“ (1997) und „Männer des Westens“ (2002). Seit 2001 ist er im Vorstand und künstlerischen Beirat des Lofft, dessen Leitung er im März 2002 übernahm.