Preisträger 2008

Der Gott des Gemetzels

Die Inszenierung

In DER GOTT DES GEMETZELS, einem Theaterstück von Yasmina Reza, treffen sich zwei Elternpaare zu einem scheinbar harmlosen Gespräch, um eine Schlägerei ihrer Söhne zu diskutieren und aus der Welt zu räumen. Der elfjährige Ferdinand Reille hat den gleichaltrigen Bruno Houillé in der Schule verprügelt und ihm dabei zwei Schneidezähne herausgeschlagen. Véronique und Michel Houillé wollen diesen Zwischenfall mit Annette und Alain Reille wie zivilisierte Menschen regeln und aus der Welt räumen.

Die Unterhaltung beginnt harmlos. Die Eltern geben sich schuldbewusst, sind um eine friedliche Übereinkunft bemüht und zur Vergebung bereit. Nach und nach treten jedoch die Schwachpunkte der einzelnen Lebensläufe zum Vorschein und allmählich kippt die Stimmung. Das Gespräch wird zunehmend aggressiver. Die Situation eskaliert und beide Paare lassen schließlich ihre eleganten Wohlstandsmasken fallen.

Es spielen: Tilla Kratochwil (Véronique Houillé), Stephan Thiel (Alain Reille), Karin Werner (Annette Reille), Armin Zarbock (Michel Houillé)

Der Preisträger

Volker Insel wurde 1965 in Brandenburg a.d. Havel geboren. Er studierte von 1987 bis 1994 Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Leipziger Theaterhochschule „Hans Otto“ sowie an den Universitäten Leipzig und Wien. Noch vor dem Abschluss seines Studiums entstand 1989 unter seiner Mitwirkung die Leipziger INSELbühne. Als Mitbegründer übernimmt er dort seit 1993 Regiearbeiten für verschiedene Stücke, u.a. „Spiel der Illusionen“ von Pierre Corneille, „Wie es Euch gefällt“ von William Shakespeare und „Ein Monat auf dem Lande“ von Iwan Turgenjew.

Seit 2002 arbeitet Volker Insel zudem als Autor und Regisseur im Auftrag des Leipziger Krystallpalast-Varietés, des Schauspielhauses Leipzig und des Leipziger Kabaretts „Akademixer“. Neben Internationalen Varietéshows und Dinnershows für das Krystallpalast-Varieté verwirklichte er für das Schauspielhaus Leipzig das Stück „Sommertheater oder ein Probeschuss für den Freischütz“ (2003) und für die Akademixer die Komödie „Nicht auflegen – ein Callcenter macht dicht“ (2006) sowie das Programm „Degeneration“ (2007). Über seine Autorentätigkeit und Arbeit als Theaterregisseur hinausgehend, ist Volker Insel freiberuflich für den Hörfunk des MDR und als Fernsehjournalist tätig. So entstand für den Sender 3sat 2003 der Dokumentarfilm „Russenzirkus is voll krass“.