Preisträger und lobende Erwähnungen 2009

Die wilden Schwäne

Die Inszenierung

Nach den Brüdern Grimm mit Tanz, Schauspiel und Musik für Kinder ab 6 und Erwachsene.

Was tust du, wenn jemand in Not gerät, der dir nahesteht? Wieviel würdest du opfern, um jemanden zu retten? Wenn du dich in ein Tier verwandeln müsstest, welches Tier würdest du wählen? Einen Schwan vielleicht? Der sich in die Lüfte erhebt und frei und gelassen über der Welt dahinschwebt?

Was steckt hinter der Geschichte der in Schwäne verwandelten Brüder und ihrer mutigen Schwester, die sich aufmacht, sie zu befreien? Frei nach den Brüdern Grimm erzählen ciacconna clox von der Kraft, die es braucht, sechs Jahre lang zu schweigen und aus Brennnesseln Hemden zu nähen. Und vom Rausch des Fliegens um den Preis des Menschseins.

Das Theater entsteht inmitten des Publikums und unter seiner direkten Beteiligung. Das Publikum aus Kindern und Erwachsenen ist eingeladen, sich in der Phantasie mit den Schwänen in die Luft zu erheben und mit der Prinzessin viele Abenteuer und Prüfungen zu bestehen.

Nach „Die zertanzten Schuhe“ und „Kalif Storch“ präsentiert ciacconna clox wieder ein genreübergreifendes Theatererlebnis. Zwei Tänzerinnen, eine Schauspielerin und ein Musiker erwecken mit den unterschiedlichsten Mitteln diese zauberhafte und bewegende Geschichte zum Leben.

Es spielen: Michael Hinze, Heide Kalisch, Jana Rath, Anna Städler
Regie: Stefan Ebeling, Ulrike Schauer
Bühne und Kostüme: Christiane Hercher
Musik: Michael Hinze
Produktionsleitung: Christiane Hercher
Regieassistenz: Christiane Müller
Licht: Peter Schneider
Grafik: Till Gathmann

Die Preisträger

Stefan Ebeling und Ulrike Schauer

 

Rituale – eine Tanzoper für Georg Friedrich Händel

Rituale und Zeremonien sind Ankerplätze im Fluss der Zeit. Sie sind Verabredungen, die alltägliche Zeit aufzuheben und einen Zeit-Raum herzustellen, in dem die großen Fragen menschlicher Selbstvergewisserung erfahrbar werden: Beerdigungen, Hochzeiten und Geburtstage, religiöse Bräuche und persönliche Rituale sind der Ausgangspunkt der Neuproduktion zu Opernarien von Georg Friedrich Händel. Händels Musik, so glauben wir, hielt und hält in fliehenden Zeiten dem Gefühl der Leere ein geradezu versöhnliches Bewusstsein von unserer Vergänglichkeit entgegen. In einer Hommage an Georg Friedrich Händel nun werden die Bühne, die Musik, der Tanz selbst zum Ankerplatz: zum Ritual der Körper in einer virtuellen Welt des Verschwindens. (Dr. Jochen Kiefer)

Musik: Arien von Georg Friedrich Händel
Musikauswahl, Choreographie und Regie: Heike Hennig
Musikalische Leitung: Wolfgang Katschner
Künstlerische Leitung: Friedrich U. Minkus
Dramaturgie: Dr. Jochen Kiefer
Elektronische Musik: cfm
Bühne: miex
Kostüme: Kordula Kunert
Licht: Michael Münster

Gesang: Gesine Nowakowski (Sopran)
Tanz und Choreographie: Christine Joy Alpuerto Ritter, Helene Sophie Wawer, Carlos Osatinsky, Fernando Nicolás Pelliccioli,
Barockensemble LAUTTEN COMPAGNEY Berlin: Birgit Schnurpfeil (Violine), Anne von Hoff (Violine), Catherine Aglibut (Violine / Viola), Ulrike Paetz (Viola), Thomas Ahrndt (Cello), Annette Rheinfurth (Kontrabass), Hans Werner Apel (Theorbe), Wolfgang Katschner (Laute)
DJ: cfm

Die Preisträgerin

Heike Hennig

 

Lobende Erwähnungen

TRÄUMER
von Elisa Jentsch
Cammerspiele Leipzig e.V.

Während ihre Eltern verreist sind und die Pariser Studenten draußen auf den Straßen zum Generalstreik aufrufen, verbringen die Zwillinge Isabelle und Theo die Sommerferien allein in der elterlichen Wohnung. Als sie den amerikanischen Studenten Mathew kennenlernen, nehmen sie ihn kurz entschlossen bei sich auf. Nach und nach verwickeln Theo und Isabelle den zögerlichen Mathew in ihre Welt erotischer Spiele, mit denen sie die Grenzen der bürgerlichen Moral austesten. Aus Sex, Kino, Rockmusik und jugendlichen Träumereien entwickelt sich eine ganz eigene Revolution gegen das Erwachsenwerden und die Elterngeneration.

 

U CAN’T TOUCH THIS
von Gesa Volland und Uwe Schulze
Soziokulturelles Zentrum Die VILLA

Vier Tänzerinnen der Leipziger Tanzszene und fünf zum Teil schwerstbehinderte Rollstuhlfahrer versuchen dem herkömmlichen Verständnis des Tanzes „auf die Sprünge zu helfen“. Mit Selbstironie und Mut zum Experimentieren ist eine Performance entstanden, in der die Besonderheiten der von Behinderungen geprägten Körper in den Hintergrund geraten. Was bleibt, ist Tanzen. Begleitet wird ihre Arbeit von Filmemacher Mark Michel. Seine Filmsequenzen werden in die Bühnenperformance integriert.