Preisträger und Nominierte 2012

CONNECTION IMPOSSIPLE

Die Inszenierung

Das Tanztheaterstück der mixed-abled Compagnie der VILLA ist Bewegungstheater im wahrsten Sinne. Marlen Schumann erarbeitet mit Tänzern und Nicht-Tänzern eine ganz eigene Sprache, die dennoch von allen zu verstehen ist. Dabei entsteht eine mysteriöse Zwischenwelt, in der ein weiter Horizont zwischen Humor und Inklusion aufgespannt wird.

In der Jurybegründung zu Gewinnerstück „Connection Impossible“ heißt es:

„Das Tanztheaterstück der mixed-abled Compagnie der VILLA ist Bewegungstheater im wahrsten Sinne. Marlen Schumann erarbeitet mit Tänzern und Nicht- Tänzern eine ganz eigene Sprache, die dennoch von allen zu verstehen ist. In der ernsthaften Arbeit mit verschiedenen Bewegungsqualitäten ihrer grandiosen Akteure entsteht eine konkrete Form, die eine veritable und einmalige Mischung aus Tanz, Theater, Slapstick, Soziokultur und Kunst ist. ‚Connection Impossible‘ bewegt sich dabei in einer mysteriösen Zwischenwelt, in der ein unendlich weiter Horizont zwischen Humor und Inklusion aufgespannt wird. Innerhalb dieses unfassbaren, assoziativen Raumes entbergen sich wertvolle Miniaturen, die mit Witz und Ernsthaftigkeit, mit Vorurteil und Reziprozität spielen, an deren Rändern
sich seltsame Unschärfen, produktive Irritationen und Rätsel auftun. Der Theaterabend offenbart am Ende nichts weniger denn eine Verschiebung im eigenen Wahrnehmungshorizont von Welt. Und was soll Kunst mehr?“

Die Preisträgerin

Marlen Schumann

 

Weitere Nominierte für den Leipziger Bewegungskunstpreis 2012

ADOLF SÜDKNECHT – THE IMPROVISED ALTERNATE-HISTORY-SHOW
von Susanne Bolf, Claudius Bruns, August Geyler, Armin Zarbock

Die halbimprovisierte Historienshow ADOLF SÜDKNECHT fügt sich perfekt ins Setting uriger Kneipengemütlichkeit namens Horns Erben. Und diese schüttelt das Trio aus Armin Zarbock, Susanne Bolf (beide Theaterturbine) und August Geyler (All Inclusive) ordentlich durch. Ein Impro-Gast sorgt pro Inszenierung für Abwechslung. Überzeugend zeigt sich das innovative Format, indem es Lokalgeschichte in Lokallegende findet.

 

EIN NEUNUNDZWANZIGSTER FEBRUAR
von Frank Heuel

Vier Räume, vier Schauspieler, vier Zuschauer. Die Produktion „Ein neunundzwanzigster Februar“ bespielt das dünne Eis der Intimität, wagt Theater als Zwiegespräch von Angesicht zu Angesicht. Und gewinnt: Als Spiel mit dem Spiel, als Interaktion im Kunst-Wirklichkeits-Vakuum. Originell, poetisch und intim in aller Unaufdringlichkeit.


KRANKHEIT DER JUGEND

von Elisa Jentsch

In einem spartanischen Bühnenbild, in dem jedes Detail Bedeutung trägt, brilliert jeder der sechs jungen Darsteller durch Persönlichkeit und verinnerlicht seine Figur absolut. Die Regie vereint sie in Gruppenspielen und wilden Partyszenen zu einem überzeugenden Ensemble, dass Ferdinand Bruckner sehr ernst nimmt.


REGENTRUDE

von Ulrike Schauer

Eine Tänzerin, eine Schauspielerin und eine Sängerin vereinen ihre Mittel gekonnt in einer verspielten Erzählung, die mit starken Bildern agiert. Mühelos wechseln sie die Rollen, verwandeln die Bühne aus Naturmaterialien in einen verzauberten Ort und beziehen auf sensible und authentische Art ihr Publikum ein. Theater, dem sich keine Generation entziehen kann.