Nominiert für den Bewegungskunstpreis 2017
3. Februar 2018, 19.00 Uhr
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AM BRÜHL - EIN ABRISS - Sascha Schmidt
Als vor gut zehn Jahren am Leipziger Brühl der Abriss von drei DDR-Plattenbauten begann, tobte in der Stadt eine Diskussion über das Areal und den Umgang mit der Vergangenheit. Sollte hier ein letztes Stück DDR aus dem Stadtbild entfernt werden? Und war der Plan, an dieser Stelle eine Shopping Mall zu eröffnen, auch Sinnbild für den Anbruch einer neuen Zeit?
Leipzig befindet sich im stetigen Wandel. Filmemacher und Regisseur Sascha Schmidt entführt die Zuschauer in ein ganz besonderes Kapitel unserer Stadt zwischen Umbrüchen, Abbrüchen und Aufbrüchen.
Sascha Schmidt arbeitet seit vielen Jahren als Autor und Regisseur. Neben zahlreichen Dokumentationen, die er für die öffentlich-rechtlichen Sender realisierte (ZDF, NDR, u.a.), schreibt und inszeniert er auch Bühnenstücke. Seine Inszenierung „Hannover Central Station“ wurde 2013 mit dem Pro Visio Preis der Kulturregion Hannover ausgezeichnet. An der Frankfurt University Of Applied Sciences hat er einen Lehrauftrag für dokumentarisches Theater.
Jurybegründung Dieser „Abriss“ ist ein vielschichtiger Blick auf jenes markante Baudenkmal der Leipziger Innenstadt und DDR-Moderne, das einer Shopping Mall weichen musste: die Wohnhochhäuser am Brühl. Die sorgsam gestaltete Sammlung von Videodokumenten und biographischen Splittern taucht ein in die Lebensrealitäten und sozialen Gefüge, die mit dem Abriss der Gebäude verschwunden sind. Das Stück sieht hinter die Architektur. Es bewertet nicht, sondern schafft Erzählungen von Menschen, die heute ins Theater gekommen sind. Und wenn das Saallicht wieder brennt, setzen sich die Erzählungen in den Zuschauerreihen fort. Ein erkenntnisreiches und berührendes Mosaik der Erinnerungen, das unter die Haut geht!
Mit Luise Audersch und Michael Hecht
Regie Sascha Schmidt
Bühne & Kostüm Julia Scheurer
Produktion Florian Wessels
Kamera Andres Mirgel
Digitalisierung Robert Carlos Zeder
Technische Unterstützung Filmaton / Tobias Krettek
Koproduktion von Kino Datsche e.V., Cammerspiele Leipzig und Theaterlabor Bielefeld
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und durch das Kulturamt der Stadt Leipzig.
(Foto: Joachim Berger)