Homo Hippocampus
Die Inszenierung
In HOMO HIPPICAMPUS – dem neuen Multimedia-Tanzstück von Gesa Volland und Sebastian Weber – wird ein getanzter Biologie-Film über Seepferdchen zur Projektionsfläche ganz menschlichen Paarungs- und Revierverhaltens. Gleichzeitig Film, Hörspiel und Tanzstück, verwebt Homo Hippocampus verschiedene Erzählebenen zu einem humorvollen, vielschichtigen Stück Verhaltensforschung.
Fokus der Betrachtung ist zunächst der Habitus vermeintlich wohlbekannter Tierarten, wie der des Seepferdchens (Hippocampus). Die Zuschauer werden feststellen, dass sie eigentlich gar nichts vom herausfordernden Alltag ihrer Lieblingstiere wissen. Hier schafft das Tanzstück Abhilfe, denn es hält sich streng an wissenschaftlich korrekte Erkenntnisse und reicht dem Zuschauer echtes Wissen in getanzter Form dar: Homo Hippocampus beruht auf „wahren Begebenheiten“.
Allerdings vermischen sich die Erzählebenen auf skurrile Weise, so dass man nicht nur von den Eigenheiten der Seepferdchen, sondern auch von den unberechenbaren Konsequenzen des humanen Paarungstriebes erfährt. Im Hinblick auf die Nebenhandlung vom gehörnten Biologen, seinem jungen Assistenten und seiner Ehefrau kann deshalb keine Gewähr für wissenschaftliche Präzision gegeben werden.
Die Preisträger
Gesa Volland wurde 1977 in Bad Oeynhausen geboren und studierte von 1999 bis 2001 Bühnentanz an der Musikhochschule Köln, bevor sie 2002 als Stipendiatin der Bundesregierung an die London Contemporary Dance School wechselte. In London arbeitete sie unter anderem in „Rollercoaster“ von Melanie Crowe, in „Songs“ von Andile Sotiya und in „Living Cost“ von Loyd Newson mit. In Nordrhein-Westfalen und zunehmend in Leipzig realisiert sie erfolgreich Projekte wie „Die Akte Waldhuhn“ oder „alla tedesca“, letzteres in Zusammenarbeit mit dem Choreografen Sebastian Weber.
Sebastian Weber wurde 1972 in Mannheim geboren. International tätig, arbeitet er als zeitgenössischer Steptänzer und Choreograf. Durch intensive Lehrjahre in New York sowie die enge Zusammenarbeit mit Steptanz-Legenden wie Chuck Green und Buster Brown, baute er seine Fähigkeiten kontinuierlich aus. Obwohl er fest in der Tradition des amerikanischen Jazz Tap verwurzelt ist, machte er sich durch experimentierfreudige, oft multimedial angelegte Produktionen wie „The real Mr. Schmidt“ einen Namen. 2006 gründete er die Tanzschule „Tanzerei Flugfisch“.